Mein Kampf

Wirres Theater kann einer verwirrten Gesellschaft nicht helfen

Ich gebe es unumwunden zu: Ein wenig stolz bin ich darauf, dass es unser kleines Stadttheater geschafft hat, nicht nur in allen deutschen Medien besprochen zu werden, sondern auch bis in die USA be(ob)achtet wird. Dass, obwohl ich den Anlass, nämlich die Hakenkreuz-Davidstern-Geschichte, sehr bedenklich finde, wie ich weiter unten ausführen werde. Ungefähr der gleiche Stolz, den ich empfinde, wenn unsere Fußballer Brasilien mit 7:1 in den Senkel stellen.

Fangen wir mal mit dem Positiven an. Das Stück ist sehenswert. Es passiert viel, es ist ordentlich Action auf der Bühne, die Bühnengestaltung, die Musik – alles vom Feinsten. Man kann lachen und man kommt ins Grübeln. Theater von seiner besten Seite.

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Salome

Das großartige Drama von Oscar Wilde hätte ein Glanzstück des Konstanzer Theaters werden können. Ein veritabler Schwachpunkt hat es leider verhindert.

Die biblische Geschichte ist so einfach wie bekannt. König Herodes feiert seinen Geburtstag. Er hält Johannes den Täufer gefangen, der seine Frau Herodias beschimpft. Die war nämlich Herodes‘ Schwägerin, bevor dieser seinen Bruder umgebracht hat. Auf dem Fest bittet Herodes seine Stiefttochter Salome für ihn zu tanzen, was diese auch tut, nachdem er ihr versprochen hat, jeden Wunsch zu erfüllen. Sie wünscht sich dann, von ihrer Mutter beeinflusst, den Kopf des Johannes, den sie auch bekommt. Herodias hat nun Ruhe vor den Vorwürfen des Predigers.

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